4. Juli 2012

Nordzypern

Hallo,

mein letzter Reisebericht kommt wieder aus Larnaca, dem Anfang und Ziel meiner Rundreise.

Von Lefkosia betrete ich ueber die "Ledra Palace Border" den turkisch besetzten Teil Zyperns. Beim Grenzuebertritt erhalte ich wieder den Einreisestempel auf mein provisorisches Visablatt. Mit dem Rad erreiche ich schnell die Hauptstrassde nach Girne (Kerynea). Sie ist autobahnaehnlich vierspurig ausgebaut. Entsprechend hektisch ist der Verkehr. es geht hoch auf fast 400 m ueber das Kuestengebirge. Von oben "segelt" man dann rasant abwaerts. Ich lande direkt am wunderschoenen Altstadthafen. Die Toouri-Info gibt mir die Adresse des "Cyprus Dorms". Zum erstenmal schlafe ich fuer 10 Euro im Dormitory. Im Prinzip funktioniert das Haus wie eine Jugendherberge, wenn da die dauernd qualmenden tuerkischen Dauerbewohner nicht waeren...

Von Girne aus besuche ich das "Bellapais" Kloster, eine riomantische gotische Ruine, das idyllische Bergdorf "Karaman", natuerlichdie venezianische Burg am Hafeneingang mit den restaurierten Resten eines griechischen Frachtseglers von 400 v.Chr. Auch eine Wanderung bis auf den 700 m hohen Kamm der Bergkette leiste ich mir.

An der Nordkueste fahre ich nach drei Tage weiter, zuerst bis Kuecuek Erenkoy, ein kleines Nest mit vielen Ferienappartments und einem freundlichen Guesthouse und am naechsten Tag wieder zurueck ueber die Berge (nur 270 Hoehenmeter) nach Salamis. Die antike Stadt ist die schoenste Ausgrabungsstaette in Zypern und hat noch grosses Potential fuer weitere Entdeckungen. Einen Tag fahre ich von dort ins benachbarte "Famagusta", die Stadt, der die vertriebenen Griechen am meistwen nachtrauern. Ein kompletter Hotelstrand mit etwa 100 Hotels wurde 1974 von tuerkischen Truppen besetzt und steht seitdem leer und verrottet...

Nach einer Woche im Norden kehre ich - problemlos - wieder in die EU zurueck. In Agia Napa ist - nur 10 km von der militaerisch bewachten Grenze - eine neue Hotelstadt entstanden. Vor allem Jugendliche aus England tummeln sich hier in den Appartments und feiern die Naechte durch. Das "Saturday Night Fever" vom Balkon meines Appartments zu beobachten, ist schon beeindruckend. Ich fahrelieber mit dem Rad zum suedoestlichen Kap Zyperns. Eine schroffe Felslandschaft bietet schoene Buchten und eine interessante Klippenwanderung. Einen Tag verbringe ich in Deryneia, der Stadt, von der aus man den besten Blick auf das verlorene Famagusta hat.

Die Rueckfahrt entlang der Suedkueste gestern verlaeuft - dank Rueckenwind - schnell und problemlos. Ich bekomme - das letzte - Zimmer im "san Remo", wo meine Reise vor gut sechs Wochen begonnen hat. Morgen um 10:30 Uhr geht mein Flugzeug zurueck nach Frankfurt.

Viele Gruesse von der erfolgreichen Zypernumrundung

Joachim Heidinger