9. April 2015

Zurueck in Zagreb

Hallo liebe Leser,
 
nach zwei fruehlingshaft schoenen Tagen in Rijeka bin ich nun wieder zurueck in Zagreb. Uebermorgen faehrt mein Zug nach Mannheim (mit Umsteigen in Graz).
 
Am Mittwoch kann ich alles das abklappern, was ich beim ersten Besuch in Rijeka vor zwei Jahren verpasst oder nicht mehr geschafft habe: zum Beispiel den eindrucksvoll grossen taeglichen Markt in und um drei Markthallen herum. Eine eigene Fischmarkthalle bietet fangfrische Ware von der im Hafen verankerten Fischerflotte.
 
Zu dieser Hafenmole fuehrt der naechste Weg. Gegenueber zeigt sich ein grandiosen Stadtpanorama der in den Berg geschmiegten Stadt. Grosse Stadtpalaeste aus oesterreichischer Zeit bestimmen die vorderste Frontlinie. Dahinter erheben sich Villenviertel am Berg, aber auch eine Hochhaussiedlung, die Wohnraum in den sechziger Jahren schaffen sollte. Im Hafen liegen kleinere Frachtkaene - vorwiegend aus Afrika. Ein riesiges Containerschiff aus China wird aber am neuen Containerhafen ausserhalb der geschuetzten Hafenzone entladen. Die Fischerbootflotte ist extrem unterschiedlich - vom professionellen grossen Fangschiff des Fischkonzerns bis zur kleinen Glasfaser-Nussschale eines alten Fischers.
 
Der naechste Anlaufpunkt ist die Museumszone. Leider ist das naturwissenschaftliche Museum auf Dauer geschlossen. Der schoene Palast, in dem es eingerichtet war, zeigt bereits Zerfallserscheinungen...
 
Die Burg Trsat oberhalb des Flusstales ist der dritte Anlaufpunkt. Eine lange Treppe mit ueber 100 Stufen fuehrt auf die Anhoehe (ca 130 m). Hier oben findet sich eine doerfliche Struktur mit mittelalterlicher Burgruine, einem grossen Kloster und der Versammlungshalle, die aus Anlass des Besuchs von Papst Joh.-Paul II errichtet wurde. In einem kleinen Park ist ein Kreuzweg mit schoen gestalteten Bronzefiguren zu erwandern.
 
Der Rueckweg fuehrt durch eines der Villenstrassen am Berghang und endet direkt am Tower-Center, fast an der Jugendherberge.
 
Heute faehrt mein Zug nach Zagreb erst um 17:15 Uhr - die Alternative 05:54 Uhr war mir dann doch zu frueh. Deshalb lasse ich Rad und Gepaeck noch in der JH und schlendere durch die Einkaufszone. Es gibt zwei grosse "Kaufhaeuser", in der viele kleine, unabhaengige Geschaefte untergebracht sind - offenbar guenstiger als in den ueblichen Shopping-Malls und eben in der Fussgaengerzone. In der Mensa der Studenten kann man auch als Nichtstudent sehr guenstig essen - natuerlich zahle ich mehr als die Studenten. Auf dem Rueckweg zur JH komme ich noch an den letzten Zeugen aus roemischer Zeit vorbei. Sie sind jetzt integriert in eine ansprechende Platzgestaltung - vor zwei Jahren waren das noch unzugaenglich ueberwucherte Ruinen.
 
In der JH wird das Rad wieder bepackt und ich begebe mich auf die umstaendliche Tour zum Bahnhof. Zuerst geht es - wegen der Einbahnregelungen ca 1 km bergauf in die falsche Richtung, dann wieder rasant bergab auf bis zu vier Spuren in die Stadt. Radfahrer werden nicht beruecksichtigt - ich muss die Spuren waehlen wie ein Autofahrer.
 
Am Fahrkartenschalter kommt dann eine boese Ueberraschung. Die Sperrung der Bahnstrecke nach Zagreb wurde um zwei Tage verlaengert. Also gibt es auch heute einen ca. 30 km langen Bustransfer. Ob dabei ein Fahrrad mitgenommen werden darf, kann mir die Dame am Schalter nicht sagen. Vorsichtshalber verkauft sie mir keine Fahrradkarte. Ich solle mit der Zugfuehrerin reden. Ich fluche und argumentiere, ich muesse heute unbedingt nach Zagreb. Noch vor zwei Tagen wurde mir versichert, die Strecke sei heute wieder frei. Auch einem Mitarbeiter auf dem Bahnsteig klage ich mein Leid. Offenbar zieht das Kreise, die dazu fuehren, dass die Zugfuehrerin die Schalterdame ueberzeugt, mir letztlich doch eine Fahrradkarte zu vekaufen. Auch sie haelt die verlaengerte Sperrung fuer eine Katastrophe, sagt mir aber zu, den Fahrradtransport im Bus zu organisieren.
 
In Moravice endet dann der Zug mitten in den Bergen. Die Transferbusse lassen noch 15 Minuten auf sich warten. Der erste wird sofort von Reisenden mit kleinem Gepaeck gestuermt, der zweite hat grosse Kofferaeume, in denen auch mein Fahrrad verstaut wird. Es geht auf eine abenteuerliche Fahrt ueber einspurige Nebenstrassen mit mehreren hundert Metern Hoehenunterschied. Zuletzt kurvt der Bus eine extrem enge Waldstrasse entlang, bis wir im Tal von Ogulin ankommen.
 
Mit 40 Minuten Verspaetung startet hier der zweite Teil der Zugfahrt - diese bleibt bis Zagreb erhalten. Zum Glueck brauche ich heute keinen Anschluss mehr. Die JH in Zagreb konnte ich in Rijeka vorbuchen lassen. Zu meiner Uberraschung gibts dafuer auch noch 10% Ermaessigung auf den Bettpreis hier in Zagreb !
 
Viele Gruesse aus dem naechtlichen Zagreb
 
Joachim Heidinger

7. April 2015

Bora

Hallo liebe Leser,
 
drei sehr abenteuerliche Tage habe ich ueberstanden. Manches war grenzwertig, manches eher entspannt.
 
Am Ostersonntag breche ich aus Karlobag auf, um mich auf die Bergtour nach Senj zu machen. Obwohl die Strasse der Kuestenlinie folgt, steigt sie auf fast 300m am Abhang des Velebit-Gebirges. Wegen leichtem Nieselregen verwende ich das Regencape.
 
Ich bin noch nicht aus der ersten Kurve hinter dem Ortsschild hreraus, da blaest der Wind das Regencape auf wie einen Luftsack. Der Gegenwind zerrt am Cape und damit am Lenker, sodass an ein Weiterkommen nicht zu denken ist. Die folgende Boe von hinten stuelpt das Regencape ueber den Kopf, sodass meine Sicht vollkommen verschwindet.
 
Der eng anliegende Anorak bringt kurzzeitig Entspannung. Bis zum naechsten Taleinschnitt. Eine Boe reisst das Rad auf die Seite. Nur mit knapper Not kann ich einen Sturz verhindern. Bora heisst dieser beruechtigte Sturm, der im Fruehjahr nach einem Kaltluftstau hinter den Bergen den Abhang zum Meer hinunterrast. Geschwindigkeiten bis zu 150 km/h werden gemessen.
 
Das Meer zeigt Gischtstuerme, die sich nicht wieder senken, sondern ungebremst die gegenueberliegende Inselkueste treffen.
 
Zunehmend verwende ich eine Taktik, die mir ermoeglicht, mit dem Sturm umzugehen. Durch die vielen Kurven aendert sich die Windsituation fuer mich andauernd. Gegen den Wind kann ich nur Schieben. Dabei muss das Rad genau in Windrichtung gehalten werden, sonst kippt es gnadenlos um. Bei einer heftigen Boe werde ich aber samt gebremstem Rad zurueckgedruckt. Da hilft nur flach auf den Lenker beugen und kurz abwarten. Auf Seitenwind laesst sich am besten beim Fahren reagieren - durch entsprechende Schraeglage. Beim Schieben wuerde ich samt Rad umgedrueckt. Rueckenwind kann so stark sein, dass sich das Rad trotz angezogener Bremsen weiter beschleunigt. In den Windwirbeln bei Gelaendeeinschnitten aendert sich die Windrichtung im Sekundenabstand. 
Dazwischen gibt es aber ruhige Phasen im Windschatten von Mauern und angeschnittenenen Haengen. Das motiviert mich, weiter zu fahren und den Kampf mit dem Bora aufzunehmen. Nach 25 km erreiche ich die Zufahrt zur Faehre nach Rab. Dort hatte ich vor zwei Jahren schon - damals wegen durchdringenden Dauerregens - nach einer Unterkunft gesucht und bin bei der slowenischen Familie Kir in einem wunderschoenen Ferienappartment gelandet. Ich vertraue dem Zufall und fahre wieder dorthin. Tatsaechlich sind beide wieder dort - diesmal sogar mit der ruestigen Urgrossmutter. Es gibt ein freudiges Wiedersehen und natuerlich das gleiche Appartment.
 
Bora reisst die ganze Nacht weiter an allem, was nicht fest genug ist. Mehrere Stunden faellt nachts der Srom aus. Am naechsten morgen beweist die Blick vor die Haustuer, bzw. aufs Meer, dass sich die Situation nicht gebessert hat. Ich versuche, meine Gasteltern zu motivieren, eine Auskunft ueber Busverbindungen nach Rijeka zu finden - es gibt nur vage Andeutungen, ob Busse ueberhaupt fahren. Offiziell ist die Strasse wegen des Sturms schon ab Sonntag fuer Busse, Wohnwagen und Motorradfahrer gesperrt. So bleibe ich - wie damals - einen zweiten Tag, versuche zu Fuss wieder zur Tankstelle an der Abzweigung vorzudringen. Auch dort gibt es nur vage Andeutungen - und ueberhaupt ist man sich nicht sicher, ob ein Fahrrad mitgenommern wird...
 
Wie durch einen Schalter abgestellt,  endet der Sturm gegen 13:00 Uhr. Bei Sonnenschein und lauer Fruehlingsluft wandere ich auf der historischen Strasse zurueck. Soll ich jetzt noch aufbrechen nach Senj ? Ich habe der Wirtin doch schon den zweiten Tag zugesagt. Ausserdem wird es eng mit der Zeit fuer die verbleibenden 40 km.
 
In der Nacht nimmt der Wind wieder zu - ich mache mir Gedanken ueber eine eventuell verpasste Chance, ueberhaupt von hier wieder wegzukommen.
 
Heute Morgen herrscht ein heftiger, aber nicht stuermischer, eisiger Nordwind. Er treibt Schneeflocken vor sich her. Dennoch beschliesse ich aufzubrechen nach Senj - exakt nach Norden - also gegen den Wind. Es wird anstrengend aber ungefaehrlich. Nach 4 Stunden durch Schneestuerme und Gegenwind erreiche ich Senj. Im Fahrkartenverkauf von "Autotrans" erfahre ich, dass in 15 Minuten ein Bus nach Rijeka faehrt, der mein Fahrrad mitnimmt. Angesichts der Erfahrungen der letzten beiden Tage nehme ich das Angebot wahr und verzichte auf die letzen beiden Radetappen.
 
Ironischerweise klart es auf und wird fruehlingshaft warm auf der Kuestenstrecke. Auch der Nordwind gibt auf.
 
So bin ich um 15:00 Uhr, zwei Tage frueher als geplant in Rijeka - wieder in der JH gelandet. Einen Zug mit Fahrradtransport nach Zagreb gibt es auch noch, um 05:54 oder 17:15 - ideale Zeiten....
 
Viele Gruesse aus dem fruehlingshaften Rijeka
 
Joachim Heidinger
 
 
 
 
 
 

4. April 2015

Karlobag im Regen

Hallo liebe Leser,
 
nach einem einzigen Nachmittag im wunderschoene Zadar faellt der Abschied am naechsten Morgen schwer. Auch das Hostel zeigt sich von seiner besten Seite: ein kleines Fruehstueck ist im Preis inbegriffen.
 
Die Ausfahrt in Richtung Zagreb ist gut beschildert, allerdings auch sehr verkehrsreich. Zunaechst ist die Ausfallstrasse vierspurig. Der Radfahrer auf der rechten Spur wird nur unwillig durch einen Spurwechsel ueberholt - oft wird versucht doch noch an mir vorbeizukommen. Das behindert dann aber den Verkehr auf der linken Spur - es gibt aergerliches Hupen...
 
Nachdem die Stadtgrenze erreicht ist, oeffnet sich heute ein fantastisches Panorama des Velebitgebirges. Eine baumlose Karstlandschaft zeigt vielgestaltige Felsformationen. Ab 1000 m sind die Berge noch mit Schnee bekraenzt. Auf dieses Gebirge fahre ich zunaechst 20 km weit zu. Allerdings weht mir heute ein eisiger Wind von den Hoehen entgegen. Das wird gemildert durch strahlenden Sonnenschein. Vor zwei Jahren legte ich diese Strecke in umgekehrter Richtung bei stroemendem Dauerregen zurueck - ohne Sicht. Heute glaenzt das Wasser der Velebit-Bucht und des durch einen Kanal verbundenen Novigrad-Sees in der Sonne. Ueber diesen Kanal ist 2005 eine hohe Bogenbruecke gebaut worden, die die bestehende Faehre ersetzte. Von der Mitte der Bruecke kann man am Bungee-Seil in die Tiefe springen. 
 
Nachdem ich endlich die Kuestenlinie erreiche, bewege ich mich weitgehend im Windschatten des Gebirges ausser beim Ueberqueren der Seitentaeler. Ich komme gut voran und finde am Tagesziel Starigrad gleich am Ortseingang eine sehr schoenes Zimmer im Hotel fuer Wanderer im Paklenica-Nationalpark. Nach dem Einrichten im Zimmer starte ich zu einem Ausflug in die Paklenica-Schlucht. Die ersten 4 km lassen sich mit dem Rad fahren. Dann geht es durch eine von senkrechten Waenden begrenzte Klamm. Zahlreiche Kletterer haengen dort am Seil - vom Anfaenger bis zum Profi. Der Bereich scheint eines der europaeischen Kletterparadiese zu sein...
Auf 250 m Hoehe beginnt ein flaches Hochtal, das bis zu einer Berghuette fuehrt. Ich kehre um, um vor Sonnenuntergang wieder zurueck zu sein.
 
Heute Morgen begruesst mich dicht bewoelkter trueber Himmel. Das umfangreiche Hotelfruehstueck staerkt fuer den Tag. Der Wirt fragt noch, wie weit ich heute fahre, welche Tagesetappen ich ueblicherweise zuruecklege. Nur 50 km scheinen ihn etwas zu enttaeuschen. Die jugendlichen Reiseradler, die hier zahlreich unterwegs sind, fahren meist ueber 100 km am Tag.
 
Leichter Rueckenwind erleichtert die Fahrt ueber die steigungsreiche Route. Immer wieder ist der Blick frei hinueber zur Insel Pag oder in die schroffen Seitentaeler des Velebit. Vor mir senken sich sichtlich die Wolken. Am Gebirgskamm regnet es bereits. Ca 10 km vor dem Ziel beginnt es auch an der Kueste zu nieseln. Als Regenschutz genuegt noch der Anorak. Der Nieselregen geht in zunehmenden Dauerregen ueber.
 
Das Hotel "Velinac" in der Dorfmitte von Karlobag rettet mich vor durchdringender Naesse. Nach kurzer Verhandlung kostet das Zimmer wieder nur 200 Kn wie auch in Starigrad - allerdings ohne Fruehstueck. Es hat auch bei weitem nicht die Qualitaet. 
 
Viele Gruesse aus dem regennassen Karlobag
 
Joachim Heidinger

2. April 2015

Zadar

Hallo liebe Leser,
 
Nach vier Radtagen ist das Zwischenziel Zadar erreicht. Dort endete vor zwei Jahren meine Tour suedwaerts von Rijeka kommend.
 
Am Montag ist zuerst der Erwerb eines neuen Fahrradsattels samt Sattelstuetze angesagt. Den Haendler kenne ich ja schon vom Kauf der Luftpumpe. Der Fussweg dauert nur 10 Minuten. Sofort sind zwei passende Teile gefunden und werden auch gleich montiert. Beim Gepaeckaufladen bin ich jetzt besonders vorsichtig und lasse das Rad keinen Augenblick aus den Augen. 
 
Um 10:00 Uhr starte ich zur ersten Etappe nach Trogir. Dies sind nur wenig mehr als 30 km - aberzum Eingewohnen ganz nuetzlich. Die Ausfahrt aus Split ist wieder die unangenehm sechsspurige Ausfallstrasse zur Autobahn. Dann gehts ueber ein Schnellstrassenkreuz auf eine vierspurige Strasse steil abwaerts. Unversehens versperrt mir das Kraftfahrstrassenschild die Weiterfahrt. Ueber Solin beraufwaerts (! erreicheich schliesslich dieKuestenstrasse. Diese fuehrt bei zunehmendem Rueckenwind angenehm schnell zum Ziel. Einen kurzen Besuch statte ich dem am Weg liegenden Flughafen von Split ab. Es gibt Direktfluege nach ganz Westeuropa - sogar nach Frankfurt.
 
In Trogir sind beide Hostels erst im Sommer geoeffnet. Eine Zimmervermittlungsagentur bietet mir eine private Ferienwohnung fuer 30 Euro an. Sie liegt wunderschoen etas oberhalb gegenueber der Altstadt - mit Blick auf Trogir. Die Altstadt von Trogir ist komplett als Weltkulturerbe klassifiziert.
 
Der zweite Radtag fuehrt nach Sibenik. Einige langezogene Steigungen im Hinterland machen dieTour etwas muehsam. Der Rueckenwind erleichtert die Tour aber andererseits. In Promosten, einem Museumsdoerfchen auf einer Insel mache ich Mittagspause. Inzwischen stuermt der Ostwind unangenehm durch die Gassen. 
 
Sibenik erreiche ich gegen 16:00 Uhr. Das Infobuero schliesst aber schon um 15:00 Uhr. Zwei Herren einer benachbarten Bar erklaeren mir, dass unmittelbar am Busbahnhof das Hostel "Golo" liegt. Dort bekomme ich fuer 100 Kuna ein fensterloses Innenzimmer mit zwei Betten fuer mich allein. Der Nachmittagsrundgang zeigt auch Sibeniks Altstadt von seiner schoenen Seite: Viele Plaetze sind schon renoviert - manches ist aber noch sehr verwittert. 
 
Abends imHostel luefte ich mein Zimmer durch die gegenueberliegende Kureche. Das wiedrhole ich dann auch nachts, weil mich in dem geschlossenen Raum zunehmender Husten plagt. Die frische Luft hilft etwas.
 
Am naechsten Morgen fuehle ich mich nicht fit - noch eine Nacht in diesem Zimmer moechte aber auch nicht verbringen. Ich starte in Richtung Zadar, beschliesse aber unterwegs nach mehreren Erholungspšausen, heute doch nur bis Biograd zu fahren. Morgens ist es sonnig und windstill, dann kommt aber zunehmendr Gegenwind auf. Zu allem Ueberfluss erzeugt einen Gewitter ueber den Bergen einen kurzen Regenguss auch auf der Kuestenstrasse. Das rettende Buswartehaeuschen erreiche ich erst eine Viertel Stunde zu spaet, als sich alle wieder gelrgt hat. Trotzem bin ich gruendlich durchnaesst.
 
In Biograd finde ich mit Hilfe einer Vermittlunsagentur eine Ferienwohnung im Haus "Jelena", die leider ziemlich heruntergekommen erscheint. Auch waechst Schimmel an den Aussenwaenden im Schlafzimmer. Nur durch heftiges Lueften kann ich weitere Hustenattacken vermeiden. 
 
Der Tag heute ist wieder windstill und sonnig. Die letzten 30 km nach Zadar verlaufen glatt. Schon um 11:00 Uhr bin ich in der traumhaft schoenen Altstadt. Im "Boutique Hostel Forum" finde ich wieder ein Bett in einer Viererkabine - wie vor zwei Jahren. Beim Altstadtbummel treffe ich ein Schweizer Paar, das mit dem Rad nach China (!) unterwegs ist.
 
Beim genauen Kartenstudium und dem Vergleich mit meiner Fahrt von vor zwei Jahren beschliesse ich, meineTour auf der Kuestenstrasse bis Rijeka fortzusetzen und von dort wieder mit dem Zug zurueck nach Zagreb zu fahren.
 
Viele Gruesse aus Zadar
 
Joachim Heidinger