3. April 2016

Auckland

Hallo,
 
wieder zurueck in Auckland....
 
Die Tage in Picton sind sehr entspannt. Das YHA ist in einer historischen Villa untergebracht. Die Sanitaereinrichtungen sind zum Teil neu dazugebaut. Es gibt einen schoenen Garten mit Liegestuhl, Picknickbaenken und einer klassischen Veranda. Viele bleiben hier laenger als geplant...
 
Mehrere schoene Wanderungen und Radausfluege gestalten die Woche.  Immer spielen die vielen Buchten (Fjorde) des Marlborough Sound dabei die groesste Rolle. Es gibt dabei beeindruckende Ausblicke auf das Meer und den Hafen von Picton. Manche der jungen Leute marschieren auf dem Queen Charlotte Track drei Tage lang durch die Wildnis. Das Wandern mit Gepaeck erspare ich mir lieber.
 
Blenheim legt bereits hinter den Bergen in einer relativ trockenen und warmen Ebene. Intensiver Weinbau hat sich hier in den letzten 30 - 40 Jahren etabliert. Ich goenne mir zuerst einen Besuch per Bus, um die Stadt kennen zu lernen. Eine zweistuendige Wanderung entlang des Taylor River fuehrt zu einem Museumsdorf. Vor allem das Museum historischer Landmaschinen ist beeindruckend. Die meisten alten Traktoren sind in Privatbesitz und noch betriebsfaehig. Zu den Weinguetern in 10km Entfernung komme ich aber ohne Fahrrad nicht. Deshalb gibt es eine zweite Fahrt mit dem Rad ueber die Berge. Vier der ueber 20 Weinguetern statte ich einen Besuch ab, bei zweien gibt es auch eine kleine Weinprobe...
 
Nach 9 Tagen gehts mit der Faehre wieder zurueck nach Wellington. Wieder bestrahlt die Sonne die eng ans Schiff reichenden Berge, der Wind haelt sich zurueck - eine ruhige Ueberfahrt. In Wellington werde ich vom YHA freundlich begruesst. Drei Tage bleibe ich nochmal hier.
 
WETA ist die aufstrebende Kreativfirma im Vorort Miramar, die seit der Herr-der-Ringe-Trilogie zu Weltruhm aufgestiegen ist - allein schon durch die zwei Oscars. Sie entstand aus zwei jungen Leuten, die ihre Fantasy-Figuren mit verschiedenen Materialen hergestellt haben, und dem Regisseur Sir Peter Jackson. Die Digitalabteilung entwickelt neue Methoden, wie Schauspieler nur noch digital abgetastet werden und der Computer die Fantasyfigur entsprechend bewegt. Avatar ist auf diese Weise entstanden. James Cameron ist daraufhin auch nach Wellington gezogen, um zwei weitere Folgen zu drehen. Ein riesiges Filmstudio ist in einer leerstehenden Farbenfabrik dazugekommen und ein eigenes Kino. Man kann die Werkstatt und ein kleines Museum mit Originalutensilien aus den verschiedenen Produktionen besichtigen.
 
Am 1. April bringt mich dann der Kiwi Rail Scenic Express in 11 Stunden wieder nach Auckland. Diesmal beschraenkt sich die Verspaetung auf 20 Minuten. Die Stadt begruesst mich mit einem unangenehmen Regenschauer. Da der Zug in einem Vorortbahnhof endet, sind insgesamt fast 5 km bis zum YHA zurueckzulegen. Dort hat sich der Schauer dann gelegt.
 
Mein Hauptproblem wird es sein, hier mein Fahrrad wieder zu verkaufen. In Neuseeland gibt es zwar erstaunlich viele Second Hand Shops. Diese verkaufen die gebrauchten Sachen aber oft zu einem ungewoehnlich niedrigen Schleuderpreis. Mein erstes Angebot sind nur $50 (bei einem Kaufpreis von $500). Morgen bin ich um 10:00 Uhr mit einem weiteren Haendler verabredet. Mal sehen was sich dort ergibt... 
 
Heute nutze ich das Rad nochmal, um die Stadtteile im Westen zu besuchen. Vor allem Ponsonby besitzt zahlreiche viktorianische Villen. Die Landspitze am Coyle Park laedt zu einer laengeren Pause ein. Die Regenschauer sind nur noch kurz, sonst scheint wieder die Sonne und es ist warm.
 
Viele Gruesse aus dem sonntaeglichen Auckland
 
Joachim