3. März 2012

Nature's Valley

Hallo liebe Leser,

inzwischen bin ich am Rande des Tsitsikamma National Parks in der Provinz Eastern Cape angekommen. Dieser Park ist das Highlight der Outdoor-Verliebten. Mehrtaegige Wilderness-Wanderungen sind hier moeglich zwischen Urwald, tiefen Schluchten und Meereskueste. Ich denke, dass ich hier noch eine weitere Station in Storms River einlege und dann zurueck nach CapeTown fahre. Die weitere Strecke nach Port Elizabeth bedeutet nochmal 200 km auf der N2 ohne nennenswerte Zwischenstationen.

Zuletzt war ich zwei Tage in Knysna. Der weitere Weg nach Plettenberg Bay beginnt mit einer 4 km langen Steigung; das bedeutet ca. eine Stunde Schieben. Bei der Hitze kommt dies einem Saunabesuch gleich. Die Strasse schlaengelt sich durch ausgedehnte TownShips oberhalb von Knysna, bis wieder die Hochebene vor den Bergen erreicht ist. Diese sind idyllisch gruen. Viehweiden, Farmland und Waelder wechseln sich ab, sehr europaeisch.

Kurz vor Plettenberg verliert die Strasse wieder an Hoehe. Das Bild einer mediterranen Urlaubsstadt bietet sich von oben. Noch in der Oberstadt liegt die Othando Lodge, in der ich wieder zwei Naechte verbringe. Sie besteht aus zwei benachbarten Villen mit schoenen Doppelzimmern und einem eigenen Haeuschen fuer den Schlafsaal. Ein gepflegter Garten bietet eine anheimelnde Atmosphaere.

Die Bucht von Plettenberg ist traumhaft schoen. Man erblickt gegenueber die Tsitsikamma Mountains mit Hoehen bis 1500 m. Auf der anderen Seite der Stadt zieht sich der Robberg Beach bis zum Robberg Nature Reserve ueber 5 km, oberhalb der Duene bebaut mit teuren Urlaubsvillen. Dieses Nature Reserve ist mein Ziel am zweiten Tag. Es gibt einen 9 km langen Kuestenwanderweg, der mit schwierigen Kletterpartien gespickt ist. Nach 5 Stunden bin ich einmal rundum gelaufen, ueber abenteuerlich ungesicherte Klippenwege, Geroell und den Fuss einer 100 m hohen Sandduene.

Die Tour heute fuehrt aus dem Tal wieder hoch auf die Tsitsikamma-Ebene. Nach einer Stunde Schieben bin ich oben. Die "Wild Spirit Lodge" liegt abseits der Strasse mitten in der Waldeinsamkeit. Dennoch gibts eine gepflegte Infrastruktur incl. kostenlosem Internet. Die Besitzer sind leicht alternativ angehaucht und leben zwischen Nachhaltigkeit und Yoga seit 33 Jahren hier oben. Aufschwung fuer die Lodge gabs vor einigen Jahren, als sie sich in einschlaegige Backpacker-Listen eingetragen haben. Im Schlafsaal mit Bergblick bin ich derzeit noch allein.

Morgen ist wieder eine laengere Rundwanderung geplant - offiziell 5 Stunden. Ich denke sie in 7 Stunden zu schaffen.

Viele Gruesse aus der Idylle der suedafrikanischen Bergwelt

Joachim Heidinger