2. April 2013

zadar

Hallo,
 
nachdem der Computer in Rijeka beim Mailschreiben abgestuerzt ist, bricht der letzte Reisebericht mitten im Satz ab.
Ich hoffe, heute klappts besser...
 
Nach zwei Tagesausfluegen von Rijeka aus starte ich am Donnerstag Richtung Sueden auf der dalmatinischen Kuestenstrasse.
Der erste Teil der Fahrt ist von gestern bekannt - die Umrundung der Bucht von Bakar. Am Abzweig nach Krk gehts jetzt geradeaus weiter.
Inzwischen wird es wieder kalt und bewoelkt. Ein haeufiger Wechsel von Steigung und Abfahrt macht die Tour anstrengernd.
Am Strassenrand mehren sich Schneereste. Selbst die Haenge zum Meer hin sind noch verschneit. Das Tagesziel Senj erreiche ich noch vor
16:00 Uhr. Beim Ticketkiosk fuer die Fernbusse frage ich nach einer preiswerten Unterkunft: Der Eigentuemer ruft direkt bei seiner Frau an.
Ich kann die Einliegerwohnug des Hauses mieten fuer 180 Kn (ca 25 Euro). Eine ganze Wohnung habe ich dort fuer mich. Geheizt wird mit der Klimaanlage.
Die funktioniert auch als Waermepumpe.
 
Ueber Nacht beginnt es heftig zu regnen. Am Morgen starte ich zunaechst trotzdem. Schon nach 3 Kilometern schlaegt mir kraeftiger Gegenwind
entgegen - verbunden mit durchdringendem Regen. Ich beschliesse, umzukehren und noch einen Tag in der angenehmen Wohnung zu verbringen.
Am Mittag besichtige ich in einer Regenpause die UsokenBurg auf dem der Stadt gegenueber liegenden Huegel. Es ist eine mittelalterliche Wehrburg, die
selbst der Belagerung durch Tuerken und Venezianer standgehalten hat. Am Abend beginnt um 17:00 Uhr eine eindrucksvolle Karfreitagsliturgie. Der
Bischof haelt selbst die Predigt. Anschliessend wird ein Kruzifix enthuellt, den die ganze Gemeinde kuesst... Kommunion gibts ohne Eucharistefeier.
Beim Ende des zweistuendigen Gotesdienstes tobt ein heftiges Gewitter mit warmem Regen, der die Schnemassen im Ort zum Schmelzen bringt.
 
Trotz trueben Wetters starte ich am Samstag zur naechsten Etappe. Gegen Mittag erreicht mich durchdringender Regen. Ich fliehe in die Ferienwohnug eines
Paares aus Slowenien. Fuer nur 40 Euro verbringe ich zwei Tage dort und werde von der Hausfrrau noch intensiv verkoestigt. Am Ostersonntag fahren wir gemeinsam zur
Ostermesse im Dorf an der Kueste. Dort in der Naehe faehrt auch die Faehre nach Rab ab. 
 
Am Montag klart der Himmel etwas auf. Nch leichtem Nieseln am Vormittag, strahlt mittags die Sonne. Ich kann zum erstenmal in der Sonne picknicken.
Die weitere Fahrt geht heute bis Novigrad ueber 80 km. Auch dort finde ich ein Appartment fuer 20 Euro - es ist noch kaum benutzt. Am Abend starte ich
zum Eingang des Nationalparks Ravjenica. Der Weg beginnt in einer beeindruckenden Schlucht mit bis zu 200 m hohen senkrechten Felswaenden - ein
Paradies fuer Extremkletterer.
 
Trotz langen Wartens legt sich der Regen heute Morgen nicht. Die letzten 40 km bis Zadar muss ich im Dauerregen fahren. Das ist unangenehm und zum Teil auch gefaehrlich bei zunehmendem Verkehr in der Naehe von Zadar. Nachdem ich endlich die Stadtgrenze erreicht habe, klart es auf - die Sonne beginnt die Strassen zu trocknen. So kann ich in
Ruhe nach den - einzigen - Hostel in der Altstadt suchen: "Boutique Hostel Forum". Dies ist ein modernes nagelneues Haus mit Vierbettzimmern, kostet 22 Euro pro Nacht.
Am Nachmittag streune ich durch die Altstadt - mit malerischen Gassen aber auch zerfallenden Haeusern und leerstehenden Hotels. Ein Kreuzfahrtschiff holt seine Gaeste
zurueck an Bord - mit kleinen Rettungsbooten (Reederei Costa !). Es bleibt trocken bis zum Abend.
 
Morgen werde ich noch einen Tag in Zadar verbringen. Dann beginnt die lange Heimreise per Zug: Erst mit dem Nachtzug nach Zagreb, dann mit dem Eurocity "Mimara" wieder nach
Heidelberg.
 
Viele Gruesse aus Zadar
 
Joachim Heidinger