17. Juni 2012

Polis und Troodos

Hallo,

derzeit befinde ich mich auf Hoehen zwischen 1200 m und 1700 m im Troodosgebirge. Aber auch hier oben herrschen Temperaturen ueber 30 Grad. Das macht die Fahrten anstrengend.

Von Paphos aus gehts zunaechst ueber den Bergruecken (ca 700m ) auf die Suedseite der Insel. Eine traumhafte Abfahrt erzeugt das Gefuehl eines Landeanflugs auf die Bucht von Polis. Danach ist allerdings das Hinterrad wieder platt.

Ich quartiere mich in einem Appartment fuer 30 Euro pro Nacht ein. Das gibt neue Moeglichkeiten der Selbstversorgung. Ansonsten gehe ich die Tage ruhig an: ein Tag am Meer, eine Wanderung auf dem "Aphrodite Trail" am westlichen Ende der Suedkueste, eine Tour an die tuerkische Grenze im Osten.

Der Weg ins Gebirge beginnt mit einem anstrengenden Tag hinauf zur Forststation in Stavras. Dort betreiben die Forstbeamten eher unwillig ein englisches "Resthouse" als Hostel fuer 14 Euro pro Nacht. Die naechste Station ist das Kloster Kykkos auf 1300 m Hoehe. Ein junger Pater erbarmt sich des einsamen Radfahrers und nimmt mich in die (kostenlose) Pilgerherberge auf, die eigentlich orthodoxen Christen vorbehalten ist. Die folgende Station Pedoulas bietet eine positive Uebernachtung im Hotel "Mountain Rose". Fuer 30 Euro gibts noch ein Abendessen mit sieben Gaengen dazu. Ansonsten glaenzt Pedoulas mit einer mittelalterlichen Kirche, deren Fresken noch wunderbar erhalten ind.

Der Weg ueber den Bergruecken zurueck auf die Suedseite fuehrt ueber den 1400 m hohen Pass nach Pano Platres. Eine Hoehenstrasse mit weitem Blick auf die im Dunst verschwimmende Kuestenebene fuehrt in das touristisch gut entwickelte Dorf. Im Hotel "Petit Palais" finde ich ein guestiges Zimmer.

Noch am gleichen Nachmittag gehts hinauf nach Troodos, den mit 1700 m hoechsten Ort in Suedzypern. Hier gibts nur ein Hotel und vier Restaurants. Heute ist Wandertag durch die Schlucht des Baches, der in Troodos entspringt. In mehreren Wasserfaellen verliert er auf seinem kurzen Weg zum Meer die Hoehe.

Viele Gruesse aus dem "gruenen Zypern"

Joachim Heidinger