27. März 2015

Split

Hallo,
wie vor zwei Jahren bin ich in der Jugendherberge in Zagreb in unmittelbarer Naehe des Bahnhofs untergekommen. Abends gesellt sich ein junger Mann aus Port Elizabeth (South Africa) in das gemeinsame Zimmer. Er wartet auf sein verloren gegangenes Gepaeck. Eigentlich wollte er nach Porec in Istrien.
 
Um 6:00 Uhr sollte er Wecker klingeln. Ich wache zwei Minuten vorher von alleine auf. Um 7:00 Uhr ist alles wieder verstaut. Der Weg zum Bahnhof dauert nur 5 Minuten. Der "IC" nach Split ist eine Neigetechmnik Triebwagen deutscher Bauart. Eigentlich hat er keinen Fahrradplatz - wohl aber eine Stellflaeche fuer einen Rollstuhl. Nach kurzer Diskussion erlaubt mir die Zugfuehrerin, dort mein Fahrrad zu verankern auch weil ich bereits eine durchgehende Fahrradkarte bis Split besitze.
 
Die Fahrt verlaeuft langsamer als gedacht. Die gesamte Trasse ist zwar erneuert. Dennoch gibt es unzaehlige Langsamfahrstellen, die den schnellen Zug bremsen. Nur wenige Kurven werden mit Neigetechnik durchfahren. Auf der Passhoehe (800 m) liegt auch hier noch eine geschlossene Schneedecke. Bisweilen regnet es heftig. Zwischendurch zeigt sich ein beeindruckendes Panorama des Velebitgebirges, das das Hinterland von der Adria trennt. In Knin scheint sogar die Sonne.
 
Mit 20 Min Verspaetung kommen wir in Split an. Gleich bedraengen mich mehrere aeltere Herren mit dem Schild "ROOMS ?" Ich moechte im Hostel uebernachten. Das wird aber schwieriger als geplant. Laut "Lonely Planet" wird das Hostel "Split" empfohlen. Erst finde ich die Strasse nicht, dann ist es in einer Hosteluebersicht nicht verzeichnet, beim Anruf erfahre ich, dass es erst um 18:00 oeffnet. Ich suche weiter und erfahre bei zwei weiteren Adressen, dass sie ueber das Wochenende ausgebucht sind. Man bietet mir ein schaebiges Appartment fuer 30 Euro an. Ich suche weiter. 
Im "backpackers fairy tale" finde ich dann doch noch ein Bett im Sechserschlafsaal - im fuenften Stock eines etablierten Mietshauses. Vom Balkon hat man freie Sicht auf die Bucht von Split. Es gibt eine Selbstkocherkueche, alles ist ziemlich neu. Die Nacht kostet nur 10 Euro. 
 
Der erste Rundgang fuehrt in die Altstadt, die im wesentlichen innerhalb eines ehemaligen roemischen Palastes entstanden ist. Entsprechend eng geht es also zu. Autoverkehr ist untersagt - man transportiert alles mit Elektrokarren wie in Zermatt. In der venezianischen Erweiterung der Stadt nach Sueden finde ich einen "BILLA" im Kellergewoelbe eines venezianischen Hauses. Es gibt Brot, Saft, Orangen und ein halbes gegrilltes Haehnchen zum Abendessen. 
 
Viele Gruesse aus dem sonnigen Split
 
Joachim