20. Mai 2016

Reise nach Oslo - Magdeburg

Hallo liebe Reisefreunde,

die Reise nach Norwegen beginnt wie immer an der Haustür. Deshalb durchquere ich Deutschland zuerst von Süd nach Nord von Böhl-Iggelheim bis Rostock. Wegen des Gewichts und auch wegen des schlechten Wetters habe ich diesmal auf ein Zelt verzichtet. Ich buche mich also von Hotel zu Hotel. Ein Bett in der Jugendherberge ist ja kaum noch preiswerter.

Die erste Etappe bringt mich über Worms, Biblis und Seeheim nach Darmstadt. Einen heftigen Regenschauer warte ich unter dem Vordach des Penny-Supermarktes ab. Am Abend bin ich ziemlich geschafft. In der JH in Lohr wird niemand mehr aufgenommen. Daher weiche ich nach Burg Rothenfels aus.Ich übernachte in einer Kemenate der Burg. Der Weg auf dem Main-Radweg ist länger als gedacht. Insgesamt werden es 120 km an diesem Tag.

Da die JH in Bad Kissingen mal wieder ausgebucht ist, lande ich im Landgasthof Zum Hirschen in Ebenhausen. Es ist ein großes Zimmer mit Doppelbett. Die Etappe nach Meiningen folgt der B19, die dank der parallelen Autobahn etwas entlastet ist. Ich bin früh genug in der ehemaligen Residenzstadt, um noch eine Karte für das thüringische Staatstheater zu ergattern. Es gibt Lucia di Lammermoor , Oper von Donizetti in einer beeindruckenden Aufführung. Vor allem die Hauptdarstellerin überzeugt durch Gesang und Mimik.

Anstrengend wird der nächste Tag bei der Überquerung des Thüringer Waldes. Oben auf 450 Höehmetern fällt Eisregen. Unten in Eisenach scheint die Sonne. Ich übernachte im historischen Residenzhaus. Die oberen Etagen beherbergen eine kleine Pension. Es bleibt Zeit für einen ausgiebigen Stadtrundgang. Luther und Bach wurden hier geboren und besuchten dasselbe Gymnasium !

Durch den Nationalpark Hainich führt der Weg nach Nordhausen. Mehrere lange Anstiege machen die Etappe mühsam. Auf der schmalen Nebenstraße quälen sich internationale Vierzigtonner durch die Dörfer - Autobahnvermeidungsverkehr. In Nordhausen finde ich etwas außerhalb ein Zimmer im Hotel am Stadtpark, das noch den DDR-Charme ausstrahlt. Am nächsten Morgen beginnt die Hafz-Überquerung. Diese Tour ist die bisher schönste Bergfahrt. Es geht nur einmal hoch bis Stiege, immer begleitet von den Harzer Schmalsurbahnen. Auf der Nordseite folgt eine rasante Abfahrt bis Quedlinburg , leider etwas getrübt durch zahlreiche Baustellen.

Gestern nun radle ich durch die weite Agrarlandschaft der Magdeburger Börde. In Hadmersleben entwickelt die Syngenta genmanipulierte Pflanzen. Hier gibt es keine Proteste gegen die Ausbringung auf Versuchsfeldern. Magdeburg beeindruckt durch das grossstädtische Flair. Ein intensiver Straßenbahnverkehr und palastähnliche Bürgerhäuser umrahmen die Einfallstrasse. Hier gönne ich mir den ersten Pausentag, um die Stadt ausgiebig zu erkunden.

Viele Grüße aus dem sonnigen Magdeburg

Joachim