4. Juni 2016

Rostock

Hallo liebe Leser,

nach genau zwei Wochen ist die Ostsee erreicht. Ich sitze am Strand von Warnemünde in der Abendsonne.

Von Magdeburg versuche ich den Elbradweg zu nutzen. Schon die Ausfahrt aus der Stadt ist abenteuerlich, weil die Elbeseite gewechselt werden muss. Die Beschilderungen auf der Ostseite ist aber lückenhaft. Erst nach Irrwegen und mehrmaligem Fragen finde ich den beschilderten Weg. Der führt aber kreuz und quer durch die Felder. Ein Highlight ist die Überquerung der Elbe durch den Schifffahrtskanal in einer riesigen Trogbrücke. Im Weiteren verliert die Wegequalität so sehr, dass ich ab Rogatz auf die Nebenstraßen ausweiche.
Dort treffe ich einen fast alle achtzigjährigen Hamburger, der innerhalb von zwei Wochen von der Saalequelle mit dem Rad nach Hamburg fährt. Ich sehe ihn wieder in der Unterkunft in Tangermünde. Dies ist ebenfalls eine Hansestadt mit sehr schöner Innenstadt und einer gigantischen Kirche im Zentrum.

Am nächsten Morgen gönne ich mir dort den protestantischen Sonntagsgottesdienst bis zum Start nach Havelberg. Ich versuche gar nicht mehr, den Elbeweg zu finden, sondern nutze die sehr ruhigen Straßen. In Werben, der kleinsten Hansestadt, bewundere ich den großen Dom. Bis zum Ziel gibt es jetzt noch 4 km Kopfsteinpflasterstrasse. Havelberg besticht durch den beeindruckenden Domberg. Im Mittelalter war es sogar Bischofssitz. Heute ist es nicht mal mehr Kreisstadt.

Das nächste Ziel ist die mecklenburgische Seenplatte. Ich komme in einem skurrilen Hotel unter. Der Besitzer hat sich eine ausgewachsene DDR - Diesellok (V 100) in den Garten gestellt. Weiter geht die Fahrt über Krakow am See nach Güstrow. Hier treffe ich erstmals auf den Fernradweg Berlin - Kopenhagen, der mich noch eine Weile begleiten wird. Bei der letzten Etappe nach Rostock nutze ich ihn ab Schwaan. Er ist gut ausgeschildert und durchweg asphaltiert. Unnötige Umwege werden vermieden. So gelange ich auf schmaler Straße in die Rostocker Südstadt, ein Villenviertel der Reichen. Mit Hilfe eines Stadtplanes finde ich den langen Weg nach Lütten - Klein, wo ich für zwei Tage ein Appartement mit Küche gemietet habe.

Der erste Ausflug geht nach Warnemünde an die Ostsee. Ich genieße den Abend am Meer. Der nächste Tag ist einer Besichtigungstour mit dem öffentlichen Nahverkehr gewidmet. Direkt vorm Hotel startet die Straßenbahn in die Innenstadt. Ich schlendere durch die Fußgängerzone zum Marktplatz, nutze die Bahn zum Bahnhof, besteige dort die S - Bahn nach Warnemünde, kehre zurück zum Universitätsplatz, besuche dort das Museum und die Klosterkirche. Zurück nach Lütten Klein bringt mich schließlich wieder die Straßenbahn.