6. Juni 2016

Göteborg

Hallo liebe Leser,

von Kopenhagen fahre ich direkt zur Fähre nach Helsingör und setze dann nach Schweden über. Die Küstenstrasse heißt Straße der Reichen, weil sich hier grandiose Villen und kleine Badeorte aneinander reihen. Am Terminal wird der Ausweis kontrolliert und direkt die Fahrkarte für nur 30 DKr verkauft. Bei herrlichem Sonnenschein zeigt sich das Schloss von Helsingör in voller Schönheit. Helsingborg ist eine mittlere Großstadt mit internationalen Verbindungen per Zug, Bus oder Schiff. Ich komme in einem Hostel direkt gegenüber vom Hafen im Einzelzimmer unter.

Der nächste Morgen grüßt mit Sonne und leichtem Seewind. Die Ausfahrt auf einer Nebenstraße nach Norden wird schwieriger als geplant. Trotz des Erwerbs von Detailkarten von Südschweden suche ich lange den Weg nach Ängelholm. Alle Wegweiser richten sich nach der neuen Autobahn. Nach der Mittagspause in Ängelholm folgt der anstrengender zweite Teil der Fahrt. Erst geht es über einen 200 m hohen Bergrücken. Zuletzt weht der auffrischende Wind von vorne. Dennoch erreiche ich rechtzeitig mein Ziel in Melbystrand. Das Hostel hat eigentlich wegen Umbauarbeiten geschlossen. Ich erhalte als Alternative zum Einzelzimmer eine komplette Ferienwohnung.

Die nächste Etappe wird kurz, nur bis zum 30 km entfernten Halmstad. Am Ortseingang begrüßt mich der erste LIDL in Schweden. Hier kostet die Wasserflasche nur 4 DKr statt 26 DKr wie in Melbystrand. Ich wohne in einem schönen Hostel am alten Hafen. Der Stadtrundgang offenbart, dass hier in den 60iger Jahren viel mit Abrisssanierung gearbeitet wurde. Heute liegt der Schwerpunkt der Stadtentwicklung beim Wohnen am Wasser.

Das Wetter ist durchwegs sonnig und warm. Das strapaziert die Kondition auf der nächsten Etappe nach Varberg. Dank Stadtplan finde ich sofort den Zugang zur Strandroute nach Falkenberg. Immer wieder öffnet sich der Blick aufs Meer. Auf einer idyllischen Straße erreiche ich Morup. Hier muss ich im Schatten erst eine Abkühlpause einlegen. Die letzten Kilometer nach Vare führen zu einem idyllisch gelegenen Hostel, das mitten im Grünen in einem ehemaligen Bauernhof eingerichtet wurde.

Din heutige Etappe über fast 100 km wird zu einem Höllenritt. Bei warmem Rückenwind finde ich den Trittrhythmus wie im Baltikum wieder. Durch rechtzeitiges Schalten halte ich den auch bei Steigungen durch. Vermeiden muss ich dann aber die zahlreichen krummen Radwege. Nach nur 3 Stunden erreiche ich so das 60 km entfernte Kungsbacka zur Mittagspause. Die weitere Fahrt auf der Straße 158 endet dann aber unvermittelt an der Klassifizierung als Kraftfahrstrasse. Ich muss auf schlecht beschilderte Nebenstraßen ausweichen . Zuletzt führen diese aber ohne Warnung auf die Schnellstraße. Auf den letzten 16 km fahre ich also im vierspurigen Verkehr mit. Kritisch sind eigentlich nur die Ein - und Ausfahrten, weil ich jedesmal den Fahrstreifen überqueren muss. Die rasante Fahrt endet eher als erwartet am Linnéplatz, wo ich ein Bett im internationalen Sechserschlafsaal gebucht habe.

Viele Grüße aus dem sonnigen Süden Schwedens

Joachim