2. April 2015

Zadar

Hallo liebe Leser,
 
Nach vier Radtagen ist das Zwischenziel Zadar erreicht. Dort endete vor zwei Jahren meine Tour suedwaerts von Rijeka kommend.
 
Am Montag ist zuerst der Erwerb eines neuen Fahrradsattels samt Sattelstuetze angesagt. Den Haendler kenne ich ja schon vom Kauf der Luftpumpe. Der Fussweg dauert nur 10 Minuten. Sofort sind zwei passende Teile gefunden und werden auch gleich montiert. Beim Gepaeckaufladen bin ich jetzt besonders vorsichtig und lasse das Rad keinen Augenblick aus den Augen. 
 
Um 10:00 Uhr starte ich zur ersten Etappe nach Trogir. Dies sind nur wenig mehr als 30 km - aberzum Eingewohnen ganz nuetzlich. Die Ausfahrt aus Split ist wieder die unangenehm sechsspurige Ausfallstrasse zur Autobahn. Dann gehts ueber ein Schnellstrassenkreuz auf eine vierspurige Strasse steil abwaerts. Unversehens versperrt mir das Kraftfahrstrassenschild die Weiterfahrt. Ueber Solin beraufwaerts (! erreicheich schliesslich dieKuestenstrasse. Diese fuehrt bei zunehmendem Rueckenwind angenehm schnell zum Ziel. Einen kurzen Besuch statte ich dem am Weg liegenden Flughafen von Split ab. Es gibt Direktfluege nach ganz Westeuropa - sogar nach Frankfurt.
 
In Trogir sind beide Hostels erst im Sommer geoeffnet. Eine Zimmervermittlungsagentur bietet mir eine private Ferienwohnung fuer 30 Euro an. Sie liegt wunderschoen etas oberhalb gegenueber der Altstadt - mit Blick auf Trogir. Die Altstadt von Trogir ist komplett als Weltkulturerbe klassifiziert.
 
Der zweite Radtag fuehrt nach Sibenik. Einige langezogene Steigungen im Hinterland machen dieTour etwas muehsam. Der Rueckenwind erleichtert die Tour aber andererseits. In Promosten, einem Museumsdoerfchen auf einer Insel mache ich Mittagspause. Inzwischen stuermt der Ostwind unangenehm durch die Gassen. 
 
Sibenik erreiche ich gegen 16:00 Uhr. Das Infobuero schliesst aber schon um 15:00 Uhr. Zwei Herren einer benachbarten Bar erklaeren mir, dass unmittelbar am Busbahnhof das Hostel "Golo" liegt. Dort bekomme ich fuer 100 Kuna ein fensterloses Innenzimmer mit zwei Betten fuer mich allein. Der Nachmittagsrundgang zeigt auch Sibeniks Altstadt von seiner schoenen Seite: Viele Plaetze sind schon renoviert - manches ist aber noch sehr verwittert. 
 
Abends imHostel luefte ich mein Zimmer durch die gegenueberliegende Kureche. Das wiedrhole ich dann auch nachts, weil mich in dem geschlossenen Raum zunehmender Husten plagt. Die frische Luft hilft etwas.
 
Am naechsten Morgen fuehle ich mich nicht fit - noch eine Nacht in diesem Zimmer moechte aber auch nicht verbringen. Ich starte in Richtung Zadar, beschliesse aber unterwegs nach mehreren Erholungspšausen, heute doch nur bis Biograd zu fahren. Morgens ist es sonnig und windstill, dann kommt aber zunehmendr Gegenwind auf. Zu allem Ueberfluss erzeugt einen Gewitter ueber den Bergen einen kurzen Regenguss auch auf der Kuestenstrasse. Das rettende Buswartehaeuschen erreiche ich erst eine Viertel Stunde zu spaet, als sich alle wieder gelrgt hat. Trotzem bin ich gruendlich durchnaesst.
 
In Biograd finde ich mit Hilfe einer Vermittlunsagentur eine Ferienwohnung im Haus "Jelena", die leider ziemlich heruntergekommen erscheint. Auch waechst Schimmel an den Aussenwaenden im Schlafzimmer. Nur durch heftiges Lueften kann ich weitere Hustenattacken vermeiden. 
 
Der Tag heute ist wieder windstill und sonnig. Die letzten 30 km nach Zadar verlaufen glatt. Schon um 11:00 Uhr bin ich in der traumhaft schoenen Altstadt. Im "Boutique Hostel Forum" finde ich wieder ein Bett in einer Viererkabine - wie vor zwei Jahren. Beim Altstadtbummel treffe ich ein Schweizer Paar, das mit dem Rad nach China (!) unterwegs ist.
 
Beim genauen Kartenstudium und dem Vergleich mit meiner Fahrt von vor zwei Jahren beschliesse ich, meineTour auf der Kuestenstrasse bis Rijeka fortzusetzen und von dort wieder mit dem Zug zurueck nach Zagreb zu fahren.
 
Viele Gruesse aus Zadar
 
Joachim Heidinger